Molfsee

Eiderbrücke, Schulensee, Kiel/Molfsee, Kreis Rendsburg-Eckernförde 

Straßenkarte der Chausseebauverwaltung von etwa 1895 (Foto: Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr S-H)

 

An dieser Stelle wurde die Eider mit einer Granitbogen-Brücke überquert. Eine Lindenallee säumte die Chaussee in ihrem Verlauf. Die Brücke wurde 1950 abgebrochen und rund dreißig Meter weiter östlich wiederaufgebaut. Ein kurz nach der Eröffnung der Chaussee im März 1833 gepflanzter Chausseebaum steht deshalb heute abseits der Straße auf dem Grundstück Hamburger Chaussee 2A.

Das Kleinpflaster von 1909 wurde 2010 entfernt, die Fläche um die "Molfseer Stele" von J. Plickat wurde mit dem historischen Pflaster belegt.

Alte und neue Eiderbrücke während des Umbaus 1950, dahinter die im März 1833 gepflanzte Allee in Schulensee (Foto: Carstensen/Eggers, Wasbek)
Ein kurz vor der Eröffnung der Chaussee im März gepflanzter Chausseebaum steht heute auf dem Grundstück Hamburger Landstrasse 2A (Foto: H. Kautzky)

Halbmeilenstein Molfsee, Kreis Rendsburg-Eckernförde

(Foto: H. Kautzky, 2010)

 

 

 

Dieser 1832 errichtete Halbmeilenstein trägt das dänische Königsmonogramm und gibt die Entfernung von 1/4 Meile nach Kiel und 12 Meilen nach Altona an (1 Meile = 7,532 km).

Der Stein wurde aus einem eiszeitlichen Findling hergestellt und war Hoheitszeichen und Orientierungsmarke zugleich. An der Chaussee sind heute noch insgesamt zwölf Vollmeilensteine sowie elf Halbmeilensteine erhalten - sie stehen allesamt unter Denkmalschutz.

Pflasterung von 1910 und Chausseelinden von 1875

 

Die Chaussee von Altona nach Kiel war zunächst in der vom schottischen Straßenbauingenieur John Loudon McAdam (1756-1836) entwickelten Steinschlagtechnik (sog. Macadam-Technik) befestigt worden. Zerschlagene Steine wurden unter Zugabe von Wasser lageweise mit schweren Steinwalzen verdichtet.

 

Diese Straßenbefestigung genügte Anfang des 20. Jahrhunderts dem wachsenden Automobilverkehr nicht mehr. Schrittweise wurde die Chaussee mit Granitkleinpflaster für die Gummireifen der Automobile fit gemacht. In der Zeit zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg waren diese Pflasterarbeiten eine wichtige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. In Molfsee wurde die Chaussee schon im Jahre 1910 gepflastert.

 

Südlich des neuen Kreisels ist noch ein kleines Stück der mittlerweile über 100 Jahre alten Pflasterung erhalten, der heute als Lagerplatz der Straßenbauverwaltung genutzt wird. Er blieb erhalten, weil die Chaussee an dieser Stelle in den 1950er Jahren begradigt und etwas nach Westen verlegt wurde. Auf der Westseite des Lageplatzes finden wir noch einige im Jahre 1875 gepflanzten Chausseelinden. Auch die mächtige Linde vor der Floristik Koehler stammt aus dieser Zeit.

 

Einige in den vergangenen Jahren vorgenommene Neupflanzungen von Linden gegenüber dem Lidl-Markt könnten gut zu einer Allee ergänzt werden. Der ca. 500m lange Abschnitt von hier bis zur Einmündung der Straße Kolberg ist aus Sicht des SHHBs ideal für die Wiederherstellung der historischen Allee mit ca. 90 neuen Bäumen geeignet.

 

Ausspann und Gaststätte Catharinenberg, Molfsee Hamburger Chaussee 21-23, Kreis Rendsburg-Eckernförde

 

Die Gaststätte und Ausspannstation "Catharinenberg" wurde 1881 errichtet. Der Ausspann war ein überdachter Anbau, in dem die Pferdekutschen zur Versorgung der Tiere hinein und später wieder heraus fahren konnten.

Reisende konnten sich mit Speisen und Getränken versorgen, eine Pause einlegen und übernachten. Später wurden zusätzlich eine Kfz-Werkstatt sowie eine Tankstelle für Automobile gebaut. Die Gaststätte lädt seit über 140 Jahren zum Verweilen ein.

 

Grundriss der Ausspannstation Catharinenberg aus dem Jahr 1938 (Henningsen, Hotel Catharinenberg, Molfsee)

Ausspann und Gaststätte Bärenkrug, Molfsee, Hamburger Chaussee 10, Kreis Rendsburg-Eckernförde

 

Die Gaststätte und Ausspannstation "Bärenkrug" wurde 1852 errichtet. Der Ausspann war ein überdachter Anbau, in den die Pferdekutschen zur Versorgung der Tiere hinein- und später wieder hinausfahren konnten. Reisende und Pferde konnten so mit Speisen und Getränken versorgt werden, eine Pause einlegen und übernachten. Die Gaststätte besteht seit über 170 Jahren.

 

Bärenkrung, Molfsee mit Umspannstation ca. 1920 (K.Sierks, Bärenkrug, Molfsee)
Bärenkrug, Molfsee heute (Geschichtsverein, Bordesholm)
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