Bilsen

Halbmeilenstein Bilsen

Halbmeilenstein Bilsen Kieler Straße

 

Der Stein in Bilsen steht vor dem Haus Kieler Straße. Er wurde aus einem Granit-Findling hergestellt und war Hoheitszeichen und Orientierungsmarke für die Reisenden.

 

Der Stein besitzt einen quadratischen Sockel von etwa 0,60 m Kantenlänge und 30 cm Höhe. An der Oberseite befindet sich als Übergangsstück eine kreisförmige, weich ausgerundete Kehle. Darauf steht ein separat gefertigter, sich nach oben verjüngender Zylinder, der am Kopf durch eine flache Kegelspitze abgeschlossen wird. Der 1832 errichtete Halbmeilenstein zeigt das Monogramm des Bauherren der Chaussee Frederik VI. (FR VI), König von Dänemark und Herzog von Schleswig und Holstein, darunter die Angabe ½ M. (Meile). Die Gesamthöhe des Steins beträgt 1,45 m.

 

Die Chaussee von Altona nach Kiel hatte eine Gesamtlänge von 12 ¼ Meilen, dies entspricht einer Gesamtlänge von ca. 92 km. An der Chaussee sind heute noch insgesamt zwölf Vollmeilensteine sowie elf Halbmeilensteine, die jeweils zwischen den Vollmeilensteinen aufgestellt wurden, erhalten. Sie stehen seit 1992 unter Denkmalschutz. 

 

Zusammentreffen der deutschen Delegation unter Generaladmiral Hans Georg von Friedeburg mit englischen Offizieren am 4. Mai auf der Reichsstraße 4 am Bilsener Wohld nördlich von Quickborn zur Unterzeichnung der Teilkapitulation auf dem Timeloberg

Ort des Zusammentreffens auf der heutigen Bundesstraße 4 am Bilsener Wohld nördlich der Barmstedter Straße

 

 

 

 

 

Anfang Mai 1945, der zweite Weltkrieg stand kurz vor dem Ende. Adolf Hitler hatte am 30. April Selbstmord begangen, Göring und Himmler aus der NSDAP ausgestoßen und Großadmiral Karl Dönitz zu seinem Nachfolger ernannt. Sowjetische Truppen hatten den Ring um Berlin geschlossen, Teile der US-Armee waren bei Torgau an der Elbe mit der Roten Armee zusammengetroffen, die britischen Truppen hatten die Elbe überquert, am 3. Mai wurde Hamburg kampflos den alliierten Truppen übergeben. Die Regierung Dönitz zog sich von Plön nach Flensburg zurück.

In dieser dramatischen Situation überquerte am 3.Mai eine deutsche Delegation unter Generaladmiral Hans Georg von Friedeburg die britischen Linien bei Hamburg, um im Auftrag der Regierung Dönitz mit den Briten zu verhandeln. Auf dem Timeloberg bei Wendisch-Evern (Niedersachsen) trafen sie auf den britischen Feldmarschall Bernhard Law Montgomery. Von Friedeburg bot eine Kapitulation von drei deutschen Armeen zwischen Berlin und Rostock an. Ziel sollte es sein, den weiteren Vorstoß sowjetischer Truppen und Übergriffe auf die Zivilbevölkerung zu verhindern. Montgomery lehnte ab und forderte eine bedingungslose Kapitulation aller Streitkräfte in Nordwestdeutschland, den Niederlanden, Dänemark und Schleswig-Holstein, was von Friedeburg zunächst ablehnte, denn er hatte für einen so weitreichenden Schritt kein Mandat.

Daraufhin legte Montgomery der deutschen Delegation die aussichtslose militärische Lage der deutschen Wehrmacht dar. Von Friedeburg zeigte sich hiervon überrascht. Die aussichtslose Lage der deutschen Truppen war ihm bis dahin offenbar in diesem Umfang noch nicht bewusst gewesen. Montgomery forderte daraufhin die deutschen Offiziere auf, seine Forderungen bedingungslos zu akzeptieren, ansonsten würden die Kampfhandlungen fortgesetzt werden. Er sei aber bereit, deutsche Soldaten als Kriegsgefangenen in Gewahrsam zu nehmen.

Daraufhin kehrte die deutsche Delegation zurück, um sich von Dönitz ein Mandat für die bedingungslose Teilkapitulation erteilen zu lassen. Um die Sicherheit der deutschen Delegation zu gewährleisten, ließ Montgomery alle Straßen bis Rendsburg als Angriffsziele für alliierte Luftstreitkräfte sperren. Dort nämlich traf von Friedeburg mit Dönitz zur Beratung zusammen. Dönitz stimmte den Forderungen zu. Im Osten gehe der Kampf jedoch weiter, „um möglichst viele deutsche Menschen vor der Bolschewisierung und Versklavung zu retten“, wie es dann in einer Verlautbarung des Oberkommandos der Wehrmacht am vom 5. Mai hieß.

 

Noch am selben Tag unterschrieben die deutsche Delegation und Montgomery die bedingungslose Teilkapitulation für sämtliche deutschen Streitkräfte in den Niederlanden, Nordwestdeutschland und Dänemark.

Am 7. Mai war von Friedeburg bei der bedingungslosen Gesamtkapitulation der deutschen Wehrmacht durch Genaraloberst Jodel in Reims anwesend, er war Mitunterzeichner der Kapitulationsurkunde im Hauptquartier der Roten Armee in Berlin-Karlshorst am 8. Mai. Nach Auflösung der deutschen Reichsregierung und Verhaftung beging Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg in Flensburg-Mürwik am 23. Mai 1945 Selbstmord.

 

Die Teilkapitulationsurkunde und weitere Informationen sind hier zu finden: 

https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Virtuelle-Ausstellungen/Die-Deutsche-Kapitulation-1945/die-deutsche-kapitulation-1945.html 

 

 

Quellen:

 

www.volksbund.de/textsammlungen/ausstellungen/timeloberg.html (1.2.2016)

- Wie viele andere wichtige Ereignisse zu Ende des zweiten Weltkrieges wurde jeder Schritt der Ereignisse von britischen Fotografen minutiös im Bild festgehalten, so auch das Zusammentreffen der Deutschen Delegation unter Generaladmiral von Friedeburg mit britischen Soldaten auf der Reichsstraße 4 am Bilsener Wohld nördlich von Quickborn am Nachmittag des 4. Mai 1945 und die Unterzeichnung der Kapitulation. Diese finden Sie hier: http://www.spurensuche-kreis-pinneberg.de/zusammentreffen-der-deutschen-delegation-unter-generaladmiral-hans-georg-von-friedeburg-mit-englischen-offizieren-am-4-mai-1945-am-bilsener-wohld-noerdlich-von-quickborn-zur-unterzeichnung-der-teilka/

- Bundesarchiv https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Virtuelle-Ausstellungen/Die-Deutsche-Kapitulation-1945/die-deutsche-kapitulation-1945.html

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