September 2023

Neuer Flyer zur Chaussee

In den letzten Monaten wurde der Flyer zur Chaussee überarbeitet und erstrahlt nun in modernerem Design. 

Flyer

Mai 2023

Exkursion - Landesgeschichte im Vorbeifahren

Am 13.05.2023 führte Ulrich Matthée über zwei Drittel der Chaussee. Startpunkt war der Obelisk am Rondeel in Kiel, von wo aus der ehemalige Hochschuldozent 24 Teilnehmende entlang der Chaussee auf Einnehmerhäuser, Ausspanne und Wegmarkierungen hinwies. Herr Matthée berichtete über die Bauweise der Chaussee, erläuterte die Materialien und Bauverfahren und verwies auf die Herausforderungen, die Chaussee in das heutige Straßennetz zu integrieren aber gleichzeitig die historisch relevanten Abschnitte sichtbar zu halten. Neben Anekdoten zu den heutigen Bezeichnungen verschiedener Wegpunkte, wie zum Beispiel dem Drachensee, der ehemals Drecksee hieß und zugunsten der Attraktivität umbenannt wurde, verwies Herr Matthée ebenfalls auf die dunkleren Seiten der Chaussee, wie zum Beispiel die Erschießungen vierer geflohenen Gefangenen 1945 am Streckenabschnitt in Rotenhahn.

Doch auch die vergnüglichen Seiten der Kunststraße durften nicht fehlen, wie zum Beispiel das Tanzlokal Waldwiese in Kiel, in dem im Winter die Nacht zum Tag wurde und sich die Füße wund getanzt wurden. Dabei wurden von den Teilnehmenden teilweise eigene Anekdoten oder Erinnerungen eingeworfen, darunter waren nächtliches Schlittschuhfahren auf dem Waldwiesensee, Spitznamen für ehemalige Straßenbahnen (zum Beispiel der "Geniewagen", der vom Eiderkrug zur Kieler Universität fuhr) oder nur halb ernst gemeinter Ärger über lange Strecken mit Kopfsteinpflaster bei ausgiebigen Fahrradtouren zum Strand.
Ebenso ging Herr Matthée auf den Einfluss des Eisenbahnausbaus in Schleswig-Holstein ein und zeigte die vielseitigen historischen Details entlang der Chaussee. Um viele Fakten reicher wünschte sich die Gruppe ein "bis zum nächsten Mal" zum Abschied. 

September 2022

Gedenktafel erinnert nun an Kriegsverbrechen in Mühbrook

Anfang September 2022 wurde in Mühbrook an den Todesmarsch von Hamburg nach Kiel 1945 gedacht und mit Angehörigen der Gefangenen und KZ-Häftlingen die letzte von sechs Gedenktafeln aufgestellt, in Erinnerung an den Sowjetbürger Georgi Makarow und den Deutschen Christian Berg. Dies war nach Neumünster-Einfeld, Wittorferfeld, Bad Bramstedt, Kaltenkirchen und Kisdorferfeld der letzte Standort. Unterstützt wurden die Veranstaltungen der Biografiengruppe Todesmarsch vom Arbeitskreis zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein, der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten und der Stadt Kiel auch vom Schleswig-Holsteinischen Heimatbund (SHHB), der sich seit 2008 mit der Chaussee Altona-Kiel befasst. Ein Ziel dieser Arbeit ist, die Geschichte der Chaussee im Wandel der Zeit bekannt zu machen.

Ende des Zweiten Weltkrieges schickte die Hamburger Gestapo 1945 rund 800 Gefangene und KZ-Häftlinge zum sogenannten Arbeitserziehungslager Nordmark in Kiel-Russee. Vier Tage waren mehrere Gruppen unterwegs, zum Teil barfuß, hungrig und bei Fluchtversuchen durch bewaffnete Wachmänner bedroht. Neun namentlich bekannte Häftlinge wurden dabei erschossen. “Mit diesen Tafeln kennzeichnet die Biografiengruppe den Tatort, erinnert an die Opfer und benennt die Täter. Wir möchten dazu beitragen, diese Verbrechen der Nationalsozialist*innen, dieses Unrecht unter den vielen anderen Untaten der Nazis zu benennen”, sagte Thomas Käpernick von der Biografengruppe Todesmarsch Hamburg-Kiel 1945. “Wir haben vor 20 Jahren angefangen, uns mit der Problematik zu beschäftigen”, sagte Wulf Klüver, Bürgermeister der Gemeinde Mühbrook. Gemeindevertreter von Mühbrook (Kreis Rendsburg-Eckernförde) hätten eine Gedenktafel mehrheitlich abgelehnt. Doch der beharrliche Einsatz der Biografengruppe hätte schließlich zum Erfolg geführt.

Was in Mühbrook geschah: Die Kolonne, die unter Hennings Befehl marschierte, wurde am 14.4.1945 auf zwei Höfen einquartiert. Einige Verfolgte mussten zuerst im Schweinestall unterkommen. Als am nächsten Morgen Wilhelm Hennings einen Appell anordnete, der auf der Dorfstraße mitten im Ort abgehalten wurde, stellte sich nach der Zählung der Häftlinge heraus, dass vier fehlten. Hennings ordnete mit lautstarken Befehlen eine Suchaktion an. Der Bauer Lütje, ein altgedientes NSDAP Mitglied und als Kommandant des zwei Höfe weiter gelegenen Kriegsgefangenenlagers Mühbrook bewaffnet, half durch Ausgabe von Forken und unterstützte die Wächter dabei, den Heuboden seines Hofes nach den verschwundenen Häftlingen zur durchsuchen. Zuerst wurde der Häftling Christan Berg von Hennings in der Lütjeschen Scheune, dann Gregori Makarow von einem unbekannten Wachmann auf der Straße erschossen.

Hennings forderte seine Wachleute durch laute Befehle auf, zu schießen. Es waren Kopfschüsse, wie der Bordesholmer Polizeibeamte Barglinski aussagte. Niemand stoppte die Täter, niemand protestierte, als mitten in Mühbrook Menschen erschossen wurden. Es war möglich, derartige Verbrechen zu verhindern: In Kaltenkirchen hatte zwei Tage vorher der örtliche Polizeiwachtmeister einen Häftling vor der drohenden Erschießung bewahrt.

Beide Tote liegen auf dem Friedhof in Bordesholm. „Wir kennen nur die Namen, können aber bis heute ihre Identität und damit die Hintergründe ihrer Verfolgung nicht erklären. Vielleicht gelingt das noch“, sagte Käpernick. Und: „Gedenken muss erneuert mit Leben erfüllt werden. Dies ist jetzt in Mühbrook geschehen. Wir sind sehr dankbar, dass diese Tafel steht. Wir danken der Gemeindeversammlung und ich danke persönlich Wulf Klüver, der manche umstrittene Entscheidung durchgesetzt hat. Wir wollen an Unrecht erinnern. Wir wollen die Verfolgten ehren. Wir wollen die Überlebenden befragen, ihren Nachkommen zuhören. Wir müssen den Anfängen wehren und uns heute einsetzen gegen Diskriminierung, Antisemitismus und Gewalt. Auch dazu soll diese Tafel in Zukunft dienen“.

 

Auch der NDR war vor Ort und berichtete im Schleswig-Holstein-Magazin.

März 2022

67 neue Bäume für Schleswig-Holsteins grüne Lebensader

Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr hat Anfang März 66 Linden an der L319 zwischen Wittorf und Brokenlande eingepflanzt. Für Nummer 67 haben am 10. März (Bild von links nach rechts) Prof. Dr. Holger Gerth (Landesnaturschutzbeauftragter), Peter Stoltenberg (Präsident des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes), Torsten Klinger (Bürgermeister von Großenaspe),  und Torsten Conradt (Direktor des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein) die Spaten in die Hand genommen. Michael Semmler vom Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr, Standort Itzehoe, schaut, dass das Bäumchen auch gerade steht.

 

„Mittlerweile hat der Schleswig-Holsteinische Heimatbund gemeinsam mit dem Landesbetrieb Straßenbau- und Verkehr und anderen engagierten Personen und Verbänden über 1300 Bäume entlang der ehemaligen Chaussee Altona-Kiel gepflanzt“, freut sich Peter Stoltenberg „Das ist schon eine enorme Leistung und wichtig für unser Klima aber auch für unser Geschichtsbewusstsein“.

 

Die rund 92 Kilometer lange Chaussee wurde in den Jahren von 1830 bis 1832 im Auftrage des dänischen Königs und Herzogs von Schleswig und Holstein Frederik VI gebaut. Mit dem Bauvorhaben begann der moderne Chausseebau in Schleswig-Holstein. Es verkürzte nicht nur die Reisezeit von Altona nach Kiel von vormals 24 auf nunmehr 10 Stunden, sondern schaffte damit auch die Grundlage für einen leistungsfähigen Warenaustausch und Personentransport, ohne den eine moderne industrielle Produktion nicht möglich war. „Die Chaussee von Altona nach Kiel war die erste Kunststraße in Schleswig-Holstein und hat für uns Straßenbauer daher eine ganz besondere Bedeutung! Daher freuen wir uns als Straßenbauverwaltung sehr darüber, auch heutzutage an dem Erhalt dieser historischen Verbindung im echten Norden weiter mitzuwirken“, sagte Torsten Conradt, Direktor des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH).

Seit 2008 bemüht sich der Schleswig-Holsteinische Heimatbund mit vielen Partnern, die Chaussee von Altona nach Kiel wieder sichtbar zu machen. Michael Semmler war seit Beginn an mit dem Landesbetrieb Straßenbau- und Verkehr, Standort Itzehoe, an dem Projekt beteiligt: „Für mich war es eine Herzensangelegenheit heute noch einmal bei der Pflanzung dabei zu sein, da ich im Sommer in den Ruhestand gehe. Nichtsdestotrotz habe ich schon meine Bereitschaft erklärt, ehrenamtlich im Projekt weiter mit zu arbeiten“, sagt Semmler.

 

Die 67 Bäume wurden aus Ausgleichsmitteln des Kreises Segeberg finanziert. Durch gezielte Maßnahmen sollen damit Eingriffe in Natur und Landschaftsbild an anderer Stelle ausgeglichen werden. „Bei dieser Baumpflanzung handelt es sich um ein ganz großartiges und nachhaltiges Projekt. Die Gemeinde Großenaspe ist stolz darauf, dass ihr Ortsteil Brokenlande hierbei ein Standort für die neu gepflanzten Bäume ist“, sagt der Bürgermeister von Großenaspe, Torsten Klinger. „Straßen-Bäume haben vielfältige Funktionen: Von der Verdeutlichung des Straßenverlaufs bis hin zu Sicht-, Blend- und Windschutz. Außerdem haben die Bäume eine erhebliche Katalysatorfunktion für unsere Luft und sie sind wichtige Rückzugsorte für viele Insekten, Tiere, Kleinstlebewesen und Vögel. Sie erfüllen also ganz wesentliche Funktionen des Biotopverbundes und sind ein wichtiger Beitrag für die Biodiversität“, so LBV.SH-Direktor Conradt.

Januar 2022

Gedenken an die Opfer des Holocaust

"Es ist herrlich zu leben. Jeder neue Tag ist ein Geschenk", sagte Hilde Sherman einmal. Sie musste als 22-Jährige am sogenannten Todesmarsch von Hamburg ins Arbeitserziehungslager Nordmark in Kiel teilnehmen. Dank ihres unglaublichen Überlebenswillens konnte sie später ihre Geschichte erzählen. Diese ist im Buch "Mein Schicksal ist nur eines von Abertausenden" festgehalten. Dietlind Kautzky, Mitherausgeberin des Buches und Mitglied der Biografiengruppe, die den Opfern des Todesmarsches ein Gesicht geben, erzählt in einer "Wohnzimmerlesung" Hilde Shermans Geschichte.

Oktober 2021

Tag der Allee

Yared Dibaba war mit dem NDR-Filmteam an der Chaussee Altona-Kiel in Rotenhahn zu Besuch.

Zum Tag der Allee haben Heimatbund und Yared Dibaba eine Winterlinde mit der Freiwilligen Feuerwehr an der Chaussee Altona-Kiel gepflanzt. Dibaba fand die Aktion so toll, dass er künftig als Botschafter für die Alleen in Schleswig-Holstein im Namen des Heimatbundes unterwegs ist.
Vielen Dank an den Baumschulverband Schleswig-Holstein für die Baumspende, die Gemeinde Rumohr für unkomplizierte spontane Straßenabsperrungen, die Freiwillige Feuerwehr für ihr Engagement und Ulrich Krüger für seinen Einsatz bezüglich der historischen Allee auf diesem Abschnitt.
Der "Tag der Allee" findet jedes Jahr am 20. Oktober statt, ausgerufen vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, die Alleenschutzgemeinschaft und die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Alleenstraße.

NDR-Beitrag zum Tag der Alleen

September 2021

Gedenkveranstaltung für die entlang der Chaussee zum Marsch Gezwungenen

Im April 2020 jährte sich der Todesmarsch vom Gefängnis Fuhlsbüttel in Hamburg zum „Arbeitserziehungslager Nordmark“ am Rande Kiels zum 75. Mal.

Annähernd 800 Häftlinge wurden zu Fuß von Hamburg nach Kiel getrieben, bis heute sind davon rund 200 Personen namentlich identifiziert. Darunter waren neun Häftlinge, die von der SS erschossen wurden, weil sie nicht weitermarschieren konnten.

Mit einer Gedenkveranstaltung am 12. September 2021 am Ort des früheren „Arbeitserziehungslagers Nordmark“ wurde an den Todesmarsch erinnert. Nach einer Gedenkansprache der Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein Karin Prien und Beiträgen von Nachkommen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Todesmarsches, wurden alle bekannten 250 Namen der zum Marsch Gezwungenen verlesen und in einer Schweigemeinute ihrer gedacht.

Am Nachmittag wurde zur Aufführung des Oratoriums „Anne! Damit wir klug werden. Das kurze Leben der Anne Frank“ in die Winkelscheune des Freilichtmuseums Molfsee eingeladen. Zitate aus dem Tagebuch der Anne Frank wechselten sich mit der Verlesung von Augenzeugenberichten und Musik ab. 

 

Veranstalter waren die „Biographiengruppe Todesmarsch Hamburg – Kiel April 1945“ in Kooperation mit dem Arbeitskreis zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein (AKENS), dem Schleswig-Holsteinischen Heimatbund und dem Landesbeauftragten für Politische Bildung.

 

Die Veranstaltung konnte dank der finanziellen Unterstützung des Amtes für Kultur und Weiterbildung der Landeshauptstadt Kiel, der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten, des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, des Bezirksamtes Altona, der Brunswiker Stiftung und der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein umgesetzt werden.

Juni 2021

Erinnerung an die Ermordung von vier alliierten Luftwaffenoffizieren 1944 durch die Gestapo in Flintbek

Am 24. März 1944 war es zu einem spektakulären Ausbruch von 76 kriegsgefangenen alliierten Luftwaffenoffizieren aus dem Lager Stalag Luft III in Sagan (Niederschlesien, heute polnisch Żagań) gekommen. In der groß angelegten Suchaktion wurden auch vier Flüchtige in Flensburg verhaftet. Es waren der Neuseeländer Arnold Christensen (22 Jahre), der Australier James Catanach (23 Jahre), sowie die Norweger Nils Jørgen Fuglesang (26 Jahre) und Halldor Espelid (24 Jahre).

 

Am 29. März 1944 wurden sie von der Gestapo verhört und anschließend mit Personenwagen auf der Reichsstraße 4 (Chaussee Altona-Kiel) in Richtung Hamburg transportiert. Kurz vor der Ortschaft Rotenhahn wurden sie gegenüber einer scharfen Rechtskurve auf einer eingefriedeten Wiese - heute Gebiet der Gemeinde Flintbek – von der Gestapo erschossen. Die Leichen der vier Offiziere wurden eingeäschert und die Asche zurück nach Sagan gebracht.

 

50 geflüchtete wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Im Jahre 1945 wurden die Ereignisse von der Royal Airforce untersucht. Insgesamt 14 Täter wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet, darunter auch die Mörder von der Chaussee Altona-Kiel, der berüchtigte Johannes Post, Kommandant des „Arbeitserziehungslagers Nordmark“ und Oskar Schmidt, Abteilungsleiter bei der Gestapo in Kiel.

 

Eine Tafel an der Chaussee in Flintbek sollte den Opfern gedenken, doch vor einiger Zeit ist diese mutwillig zerstört worden. „Wir freuen uns sehr, dass die Tafel nun einen angemessenen neuen Platz erhalten hat“, so Katja Plambeck, 1. Vorsitzende des Heimatbundes Ortsverein Flintbek, „an der Zufahrt zum Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume ist sie für jede*n Interessierte*n zugänglich und ist gleichzeitig immer im Blick des Pförtners.“

Eine weiße Rose und vier Steine, einer für jeden Erschossenen, zieren den Platz und laden zum Lesen ein.

Mai 2021

Hallo Heimat

Kurz vor Ende des 2. Weltkrieges wurden Gefangene des Polizeigefängnisses in Hamburg Fuhlsbüttel in das Arbeitserziehungslager nach Kiel verlegt. An den Todesmarsch entlang der Chaussee Altona-Kiel erinnern Engagierte wie die Kielerin Dietlind Kautzky. Bernadett Skala vom Schleswig-Holsteinischen Heimatbund traf sie am Mahnmal auf dem ehemaligen Arbeitserziehungslager Nordmark in Kiel-Russee. Die neue Folge "Hallo Heimat" - der Schleswig-Holstein-Schnack" des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes (auch bei Spotify, Deezer und Audible).

März 2021

"My fate is but one of many thousands"

Das Buch von Dietlind Kautzky und Thomas Käpernick schildert neun bewegende Lebenswege von Menschen, die im April 1945 am Todesmarsch von Hamburg in das Arbeitserziehungslager Nordmark in Kiel teilnehmen mussten, weil sie Juden waren oder andere politische Ansichten hatten.

Die Biografiengruppe, aus deren Arbeit dieser Band hervorgegangen ist, pflegt den Kontakt zu Angehörigen von Teilnehmer*innen des Todesmarsches und errichtete an bisher fünf Orten in Schleswig-Holstein Gedenktafeln für die auf dem Marsch Ermordeten.

Damit auch die Angehörigen der Marschteilnehmer*innen in anderen Ländern das Buch lesen können, wurde es im März 2021 auf Englisch herausgegeben. Bei Interesse können Sie sich gerne in der Geschäftsstelle des Heimatbundes, unter info@heimatbund.de, melden.

Januar 2021

Neue Bäume für Rotenhahn

Die Allee entlang der historischen Chaussee von Altona nach Kiel prägt den kleinen Ort Rotenhahn in der Gemeinde Rumohr schon seit zwei Jahrhunderten. Umso schöner, dass mit Hilfe des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr und Ausgleichsmitteln aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde die im Laufe der Jahre entstandenen Lücken in der Allee im Januar 2021 wieder bepflanzt werden konnten. Dr. Juliane Rumpf, Kreispräsidentin von Rendsburg-Eckernförde und Mitglied im Präsidium des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes, unterstützt diese Maßnahme und freut sich, dass die Chaussee in diesem Teil wieder komplett ist.

 

Vor 13 Jahren hat der Schleswig-Holsteinische Heimatbund begonnen, die im Jahre 1832 fertig gestellte Chaussee von Altona nach Kiel wieder sichtbar zu machen. Ein bedeutendes Anliegen war und ist, den Allee-Charakter dieser Chaussee soweit wie möglich wiederherzustellen. Deshalb wurden seither ungefähr 1.200 Bäume neu gepflanzt. „Dank der Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr und zahlreichen engagierten Ehrenamtlichen werden wir auch zukünftig dafür sorgen, dass weitere Bäume hinzukommen und die Baumchaussee auf weiten Strecken wieder erlebbar wird“, meint Prof. Dr. Holger Gerth, Landesnaturschutzbeauftragter und ebenfalls Präsidiumsmitglied beim Schleswig-Holsteinischen Heimatbund.

August 2020

Neue Infotafel für den Halbmeilenstein in Schnelsen

An der Chaussee sind heute noch insgesamt zwölf Vollmeilensteine sowie elf Halbmeilensteine, die jeweils zwischen den Vollmeilensteinen aufgestellt wurden, erhalten. Sie stehen seit 1992 unter Denkmalschutz.

 

Der Halbmeilenstein in Schnelsen steht in Höhe Holsteiner Chaussee 385 gegenüber der Einmündung Marek-James-Straße. Er wurde aus einem Granit-Findling hergestellt und war Hoheitszeichen und Orientierungsmarke für die Reisenden.

 

Der Stein stand längere Zeit unansehnlich auf einer Wiese hinter einem Stacheldrahtzaun. Im Jahre 2011 wurde er auf Initiative von Wolfgang Burmester vom Schnelsen-Archiv neu aufgestellt. Das Umfeld wurde gepflastert und mit einer Weißdornhecke eingefasst. Dank einer Spende informiert seit August 2020 eine Tafel die Passanten über den Halbmeilenstein und macht auf die Bemühungen des Heimatbundes, der Landesbehörden, dem Landesnaturschutzbeauftragten und engagierten Einzelpersonen aufmerksam, die Bedeutsamkeit dieser ersten Kunststraße Schleswig-Holsteins und ihrer Allee wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.

 

Foto: Michael Semmler (Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr), Wolfgang Burmester (Schnelsen-Archiv)

April 2020

"Mein Schicksal ist nur eines von Abertausenden"

Das Buch von Dietlind Kautzky und Thomas Käpernick schildert neun bewegende Lebenswege von Menschen, die im April 1945 am Todesmarsch von Hamburg in das Arbeitserziehungslager Nordmark in Kiel teilnehmen mussten, weil sie Juden waren oder andere politische Ansichten hatten.

Die Biografiengruppe, aus deren Arbeit dieser Band hervorgegangen ist, pflegt den Kontakt zu Angehörigen von Teilnehmer*innen des Todesmarsches und errichtete an bisher fünf Orten in Schleswig-Holstein Gedenktafeln für die auf dem Marsch Ermordeten.

»In der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit erwächst ein Erkenntnisprozess, der Geschichte in ihrer menschlichen Tiefe erfasst und unmittelbar in unser praktisches Handeln hineinwirkt. Angesichts der schrecklichen rassistischen Taten der jüngsten Zeit ist dies wichtiger denn je.«
(Aus dem Geleitwort von Daniel Günther, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein)

 

Mehr Informationen

März 2020

Allee in Molfsee nun komplett

Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr und der Schleswig-Holsteinische Heimatbund haben am 13. März 2020 die letzte Lücke auf der „Prof. Dr. Werner-Petersen-Allee“ in Molfsee geschlossen. Gemeinsam mit der Bürgermeisterin von Molfsee Ute Hauschild und dem Landesnaturschutzbeauftragten Prof. Dr. Holger Gerth, der stellvertretend für Staatssekretärin Dr. Dorit Kuhnt kam, nahmen Dr. Jörn Biel, Präsident des Heimatbundes, und Matthias Werner, Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr, die Spaten in die Hand.

„Dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume ist es ein wichtiges Anliegen, das grüne Band nach Altona wiederherzustellen. Daher freuen wir uns über das Engagement des Landesbetriebs und des Heimatbundes natürlich außerordentlich“, sagte Prof. Dr. Holger Gerth

 

2018 konnte dank der Spende von 36.000 Euro durch die Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung ein ca. 500 Meter langer Abschnitt in Molfsee mit Winterlinden bepflanzt werden. Nun komplettieren die letzten 6 Bäume die Allee auf diesem Abschnitt.

„Wir freuen uns sehr, dass Molfsee nun eine vollständige Allee bekommt. Und dass mit diesen Bäumen nun über 1.200 Bäume in den letzten zwölf Jahren auf Anregung des Heimatbundes gepflanzt wurden“, betonte Dr. Jörn Biel.

 

Seit 2008 bemüht sich der Schleswig-Holsteinische Heimatbund mit vielen Partnern, die im Jahre 1832 fertig gestellte Chaussee von Altona nach Kiel wieder sichtbar zu machen. Sie war die erste Kunststraße in Schleswig-Holstein, war mautpflichtig und sollte im damals dänischen Einflussgebiet die südlichste Stadt mit dem wichtigsten Ostseehafen verbinden. Sie verkürzte die Fahrt von Altona nach Kiel ganz entscheidend und ermöglichte den Orten an dieser Strecke eine rasche wirtschaftliche Entwicklung.

Historische Objekte wie Meilensteine, Brücken und Chausseehäuser zeugen heute noch von einer bewegten Vergangenheit.

 

Ein bedeutendes Anliegen war und ist es, den Allee-Charakter dieser Chaussee soweit wie möglich wiederherzustellen. Deshalb werden 2020 zahlreiche Bäume hinzukommen.

Vandalismus an einer Gedenktafel

Die Chaussee Altona-Kiel wurde als erste Kunststraße in Schleswig-Holstein in den Jahren 1830/32 erbaut und ist ein geschichtlich bedeutendes Zeugnis des Straßenbaus. Die Chaussee birgt jedoch ebenfalls ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte. Sie ist Schauplatz des sogenannten „Todesmarsches“. Wenige Tage vor Ende des 2. Weltkrieges wurden ca. 800 Gefangene von der SS mit vorgehaltener Maschinenpistole auf Befehl der Hamburger Polizei aus dem Gefängniskomplex Fuhlsbüttel ins „Arbeitserziehungslager Nordmark“ nach Kiel getrieben.

 

Der Schleswig-Holsteinische Heimatbund hat sich vorgenommen, gemeinsam mit Kommunen, Archiven und Schulen, Gedenktafeln an den Orten aufzustellen, an denen Marschteilnehmer ermordet wurden. Nach der Aufstellung von Tafeln in Bad Bramstedt, Neumünster-Einfeld, Neumünster-Wittorferfeld und Kaltenkirchen wurde am 13. Juni 2019 in Kisdorf-Feld eine Gedenktafel für den Ermordeten Josef Tichy errichtet.

 

Bereits in der vergangenen Woche wurde diese Gedenktafel von Unbekannten mit Farbe beschmiert. Die Tafel konnte jedoch ohne Rückstände wieder gereinigt werden. Leider kam es am vergangenen Wochenende erneut zu Vandalismus an dieser Stelle. Das Portrait von Tichy wurde gestohlen, zudem wurden die Metallträger unter Gewalt verbogen, so dass das Schild nicht mehr geradesteht.

 

Eine Anzeige wurde bereits bei der Polizei gestellt. Der Schleswig-Holsteinische Heimatbund, die Biografien-Arbeitsgruppe Todesmarsch Hamburg-Kiel 1945 und die Gemeinde Kisdorf bedauern diesen Vandalismus sehr und sind entsetzt über diese Taten.

 

Schleswig-Holsteinischer Heimatbund

Biographien-Arbeitsgruppe Todesmarsch Hamburg-Kiel 1945

Arbeitsgruppe „Josef Tichy“: Thomas Käpernick, Frauke Greuel, Fred Zimmak,

Hans Ellger, Klaus Huber, Hans-Jürgen u. Marlene Hroch (Archiv des Amtes Kisdorf), Schule Kisdorf, Kirchengemeinde Kisdorf

Enthüllung einer Gedenktafel in Kisdorf-Feld 

Am 13. Juni 2019 wurde in Kisdorf-Feld eine Gedenktafel für Josef Tichy aufgestellt.

 

Die Biographiengruppe „Todesmarsch Hamburg - Kiel 1945“ hat es sich zur Aufgabe gemacht die Lebensgeschichten der Marschteilnehmer des Todesmarsches zu recherchieren. Im April 1945 wurden ca. 800 Gefangene von SS-Mannschaften aus dem Gestapogefängnis „Kolafu“ in Hamburg-Fuhlsbüttel in das „Arbeitserziehungslager Nordmark“ in Kiel-Hassee getrieben. Mindestens neun Häftlinge wurden ermordet.

 

Im Zuge dessen ist es der Gruppe gelungen, viele Details über den Tschechen Josef Tichy zu erarbeiten und an sein Schicksal zu erinnern.

 

Auf dem Marsch wurde in Kisdorf-Feld am 12. April 1945 der tschechische Gefangene Joseph Tichy erschossen. Eine Zeitzeugin berichtete, dass der Tote mit Fußtritten in den Straßengraben getreten wurde. Die Täter wurden nicht belangt. Der Tote ist auf dem Friedhof Kaltenkirchen beigesetzt.

 

Am Vormittag erarbeiteten Schüler der Kisdorfer Schule gemeinsam mit Vertretern der Biographiengruppe Informationen zu Joseph Tichy. Am Nachmittag wurde in einer Zeremonie die Tafel für den Verstorbenen enthüllt. Die Einweihung wurde von einer Arbeitsgruppe organisiert, zu der neben Vertretern der Biographiengruppe der Kisdorfer um Marlene und Hans-Jürgen Hroch, Klaus Huber und Hans Ellger aus Kisdorf gehörten. Auch hier waren Schüler anwesend, die ihre erarbeiteten Informationen auf Plakaten präsentierten. Der Bürgermeister Wolfgang Stolze sowie Dr. Ute Löding-Schwerdtfeger, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes, hielten ein Grußwort. Frauke Greuel von der Biographiengruppe berichtete über das Leben Joseph Tichys. Im Anschluss sprach Fred Zimmak, der Sohn eines Überlebenden. Er machte deutlich, „die Zeiten damals sind so schlimm, von so viel Hass, Gewalt und Willkür geprägt, dass man sich immer erinnern muss“.

 

Im Anschluss trafen sich die Teilnehmenden im Gemeindehaus der Kirche, um bei Kaffee und Kuchen weitere spannende und ergebnisreiche Gespräche zu führen. Es war eine gelungene Veranstaltung und ein wichtiger Schritt in der Erinnerungsarbeit.

Enthüllung einer Gedenktafel

Enthüllung einer Gedenktafel in Kisdorf-Feld,
am Donnerstag, d. 13. Juni 2019, um 16 Uhr,
am Ende des Kistlohweges neben der KFZ-Werkstatt Braasch

 

Der Todesmarsch aus dem Polizeigefängnis Hamburg-Fuhlsbüttel (Kola-Fu) ins Arbeitserziehungslager Nordmark in Kiel-Hassee vor 74 Jahren ist immer noch ein dunkles Kapitel deutscher und schleswig-holsteinischer Geschichte.

 

Mitten durch die Ortschaften und auf den Landstraßen Schleswig-Holsteins wurden wenige Tage vor Ende des 2. Weltkrieges vom 12. – 15. April 1945 ca. 800 Häftlinge von SS-Leuten von Hamburg nach Kiel getrieben. Die Inhaftierten, Juden, Oppositionelle, sogenannte Asoziale und andere, sollten nicht den heranrückenden Alliierten als Zeugen in die Hände fallen. Auf dem Marsch von einem Ort des Grauens zum anderen sind mehrere Häftlinge vor Hunger und Erschöpfung zusammengebrochen und von SS-Leuten erschossen worden.

 

Die Biografiegruppe „Todesmarsch Hamburg - Kiel 1945“ hat inzwischen die Namen, Geburtsdaten und die Herkunft von über einem Viertel der 800 Marschteilnehmer*innen herausgefunden und Kontakte zu Überlebenden und ihren Nachfahren geknüpft.

 

Der Schleswig-Holsteinische Heimatbund hat sich vorgenommen, gemeinsam mit Kommunen, Archiven und Schulen, Gedenktafeln an den Orten aufzustellen, an denen Marschteilnehmer ermordet wurden. Nach der Aufstellung von Tafeln in Bad Bramstedt, Neumünster-Einfeld, Neumünster-Wittorferfeld und Kaltenkirchen soll nun auch in Kisdorf-Feld eine Gedenktafel errichtet werden.

 

In Kisdorf-Feld wurde am 12.4.1945 der tschechische Gefangene Josef Tichy erschossen und im Straßengraben verscharrt. Auf Anordnung der britischen Besatzung in Kisdorf musste er später wieder ausgegraben und auf dem Kaltenkirchener Friedhof beerdigt werden. Dort ist heute noch sein Grabstein zu finden.

 

Die Biografiegruppe hat erst kürzlich viele Details aus Prager Archiven über sein Leben, die tragische Verurteilung und seine Haftaufenthalte erfahren.

Ausstellungseröffnung in Bad Bramstedt

 

In Bad Bramstedt sind die Spuren der im 19. Jahrhundert entstandenen Kiel-Altonaer-Chaussee besonders sichtbar. Die Stadt Bad Bramstedt hat zusammen mit dem Schleswig-Holsteinischen Heimatbund einzelne Stationen ausgeschildert. 
Wegen des Bezugs auch zur dänischen Geschichte begrüßen wir es, dass eine zeitliche Verbindung zum 19. Internationalen Musikfest gelungen ist.  
Die Eröffnung findet am kommenden Freitag, den 29. Juni 2018, ab 15 Uhr (bis ca. 16.30 Uhr) im Schlosssaal in Bad Bramstedt statt. Die Begrüßungs- bzw. Wortbeiträge beginnen nach einem "Get Together" gegen 15.30 Uhr.
Nach dem Eröffnungstag wird die Ausstellung bis einschl. 13. Juli jeweils von 12 bis 18 Uhr zugänglich sein (oder nach Vereinbarung auch zu anderen Zeiten).

 

Erinnerung an die Ermordung von vier alliierten Luftwaffensoldaten am 29. März 1944

 

Am 29. März 1944 wurden in Flintbek-Voorde von der Gestapo unter Führung des Kommandeurs des Arbeitserziehungslagers Nordmark, Johannes Post, vier kriegsgefangene Soldaten der Royal Airforce hinterrücks ermordet. Dieses bisher wenig beachtete Kriegsverbrechen war ein Tiefpunkt eines menschenverachtenden Regimes, das damit alle Regeln des Kriegsrechts missachtete und das in die Wirklichkeit umsetzte, was Adolf Hitler mit der Ankündigung des "totalen Kriegs" schon 1939 angekündigt hatte.

Die Gemeinde Flintbek und der SHHB haben in einer kleinen Gedenkfeier am 29. März 2018 der Ermordung der vier allierten Soldaten an der Chaussee Kiel-Altona in Flintbek-Voorde gedacht.

Mehr Informationen zu diesem Ereignis finden Sie hier.

 

Pflanzung von ca. 60 Winterlinden in Molfsee am 15. März 2018

 

Vor zehn Jahren hat der Schleswig-Holsteinische Heimatbund begonnen, die im Jahre 1832 fertig gestellte Chaussee von Altona nach Kiel wieder sichtbar zu machen. Ein bedeutendes Anliegen war und ist, den Allee-Charakter dieser Chaussee soweit wie möglich wiederherzustellen. Im Zuge dieser Bestrebungen wurde am 15. März 2018 in Molfsee die Strecke vom Kreisel in der Nähe des Freilichtmuseums bis zur Gaststätte „Catharinenberg“, einem ehemaligen Ausspannhof an der Chaussee, mit Winterlinden bepflanzt (ca. 500 Meter).

 

Die ersten Bäume wurden um 8.45 Uhr von Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz, Bürgermeisterin Ute Hauschild, dem Vorsitzenden der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung Dr. Klaus-Jürgen Wichmann und dem Präsidenten des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes Dr. Jörn Biel gepflanzt. Die Petersen-Stiftung finanziert die Pflanzung dieser Allee mit fast 40.000 Euro. Dieses Engagement wurde auf zwei Tafeln an den Enden der neuen Allee sichtbar gemacht. Ein Teil der Bäume wird von der Gemeinde Molfsee als Ausgleichsmaßnahme gepflanzt.

 

„Vor gut zwei Jahren entstand die Idee, diesen Straßenabschnitt zu bepflanzen. Heute können wir gemeinsam die Fertigstellung feiern. Ich bedanke mich bei Allen, die zu diesem guten Ende beigetragen haben. Dazu gehört das Verkehrsministerium mit dem Landesbetrieb Straßenbau genauso wie das Umweltministerium, die Gemeinde Molfsee, die Petersen-Stiftung und nicht zuletzt der Schleswig-Holsteinische Heimatbund. Ich bin stolz auf unsere gemeinsame Leistung“, betont Dr. Biel.

 

Freilegung der historischen Rotenhahner Brücke von 1831/32 am Sonnabend 27.1.2018

 

Angestoßen durch das Projekt „Chaussee Altona-Kiel“ des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes, in Kooperation mit Anliegern und dem Bürgermeister der Gemeinde Rumohr tauchen immer neue Überreste der über 180 Jahre alten Brücke in Rotenhahn auf.

Vor wenigen Wochen entdeckte der Anwohner Ulrich Krüger in der Böschung einen weiteren alten Geländerpfeiler der historischen Brücke. 

Am 27.01.2018 hat die Freiwillige Feuerwehr nun die historische Brücke freigelegt.

Der NDR war live dabei und auch die Kieler Nachrichten haben berichtet.

 

Ausstellungseröffnung „Die Chaussee von Altona nach Kiel“ im Flintbeker Rathaus 

 

Am 04.12.17 wurde eine Ausstellung zur Altona-Kiel Chaussee um 10 Uhr von Eberhard Pieczonka (Bürgervorsteher Flintbeks) und Prof. Dr. Holger Gerth (Präsidium SHHB) eröffnet. Projektleiter Heinrich Kautzky führte anschließend durch die Ausstellung und begeisterte knapp 30 Personen mit den Illustrationen.
Danach wurde am Meilenstein in Flintbek-Voorde von Frau Neumann (Vorsitzende des SHHB-Ortsvereins Flintbek), Herrn Pieczonka, Herrn Kautzky und Herrn Prof. Dr. Gerth eine Infotafel freigegeben.
Wir bedanken uns bei allen, die da waren. 
Bis zum 28.02.18 können Interessierte im Rathaus vorbeischauen und sich über die erste Kunststraße Schleswig-Holsteins informieren. Es werden ebenfalls zwei weitere Führungen mit Herrn Kautzky stattfinden (15. Januar 2018 und 14. Februar 2018, jeweils 17 Uhr). Weitere Informationen dazu bekommen Sie hier.
Herr Kautzky ist gerne bereit, Führungen für Gruppen/Schulklassen auch an anderen Tagen anzubieten. Wenden Sie sich hierfür bitte an Bernadett Skala (Tel.: 0431 98384-17, E-Mail: b.skala@heimatbund.de). 

 

Todesmasch-Gedenktafel Neumünster aufgestellt

 

Am Samstag, den 18. November 2017 um 11 Uhr wurde in Neu­münster Wittorferfeld für die auf dem Todesmarsch von Hamburg ins „Arbeitser­ziehungslager Nordmark“ in Kiel am 14. April 1945 erschossenen Maurice Sachs-Ettinghaus und Richard Hartmann eine Gedenktafel aufgestellt.

Kurz vor Ende des 2. Weltkrieges, im April 1945 wurde von den Nationalsozialisten das Kon­zent­rationslager Fuhlsbüttel geräumt, um die zum Teil schrecklich misshandelten Insas­sen nicht der Zeugenschaft der alliierten Truppen auszusetzen. In einem viertägigen Fuß­marsch wurden 800 von Ihnen in das Arbeitserziehungslager Nordmark, Kiel-Hassee ver­bracht. Mindestens 8 Menschen wurden auf dem Weg dorthin erschossen.

 

Weiterer Geländerstein der Rotenhahner Brücke von 1832 gefunden

 

Im Inventar der Chaussee von 1834 werden acht mit Eisenstangen verbundene Geländersteine auf dem Damm der Rotenhahner Brücke aufgeführt (siehe Die Route: Rotenhahn). Zwei davon sind noch an der ursprünglichen Stelle noch zu sehen. Jetzt hat Ulrich Krüger aus Rotenhahn genauer hingesehen.
In der steilen Böschung des Straßendamms, der die Brücke überdeckt, hat er einen weiteren Geländerstein, in dem noch die beschriebene Eisenstange steckt, entdeckt (s. Foto). 
Jetzt wird in der Gemeinde diskutiert, wie man den Geländerstein birgt und an der alten Stelle wieder aufstellt.
 

 

Die Ratsversammlung der Stadt Neumünster beschließt Aufstellung ei­ner Gedenktafel zur Erinnerung an den Todesmarsch auf der Chaussee Altona-Kiel 1945

 

Die Ratsversammlung der Stadt Neumü­nster hat in ihrer Sitzung am 26.09.2017 auf Antrag der Vorsitzen­den des Stadtteil­beirats Sabine Krebs die Aufstellung einer Ge­denktafel beschlossen. In der Be­gründung heißt es:

 

„Nachweislich und namentlich be­kannt sind während des Todes­marschs von Hamburg nach Kiel im April 1945 in Wittorfer Feld zwei KZ-Häftlinge von der SS erschossen worden.

Diese­ zwei Männer wurden Opfer eines unfassbar brutalen und menschenverachtenden Systems.

Wir bitten die Ratsversammlung […] diesem Antrag zuzustimmen und damit ein deutliches Zeichen zu senden und mit dem Blick auf die Gegenwart alle Demo­kraten in unserer Gesellschaft daran zu erinnern, wachsam zu bleiben.“

 

Der Antrag, der auf eine Initiative der Ortsgruppe des Schleswig-Holsteini­schen Heimatbundes (SHHB) gestellt wurde, wurde bei einer Erhaltung ein­stimmig ange­nommen.

Die Aufstellung der Tafel erfolgt am 18. November um 11 Uhr in Neumünster Wit­torfer Feld, Altonaer Straße, durch Stadtrat Carsten Hillgruber, die Stadtteil-beirats­vorsitzende Sabine Krebs, Jens Kay von der Ortsgruppe des SHHBs und die Biografie-Arbeitsgruppe zum Todes­marsch.

 

05. Juli 2017 Ausstellungseröffnung im Landeshaus

 

Am 05. Juli fand die Eröffnung der Ausstellung „Die Chaussee von Altona nach Kiel – Schleswig-Holsteins erste Kunststraße“ im Landeshaus in Kiel statt. 300 Interessierte füllten den Plenarsaal als die Eröffnungsreden der Landtags-Vizepräsidentin Kirsten Eickhoff-Weber, des SHHB-Präsidenten Dr. Jörn Biel und des SHHB-Beisitzers Prof. Holger Gerth die Arbeit des Projektleiters Heinrich Kautzky würdigten, die Historie des Projektes schilderten und Partnern dankten. Heinrich Kautzky wurde in diesem Rahmen die goldene Ehrennadel des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes für sein außerordentliches ehrenamtliches Engagement bezüglich der Chaussee verliehen. Anschließend bestand beim Empfang und der Besichtigung der Ausstellung die Möglichkeit, Heinrich Kautzky und weitere Projektbeteiligte zur Chaussee zu befragen. Die Ausstellung kann noch bis 31. August 2017 im Landeshaus besichtigt werden. Es werden demnächst noch zwei Termine für von Herrn Kautzky geführte Besichtigungen bekannt gegeben. 

 

06. Juli - 31. August 2017, Ausstellung: Die Chaussee von Altona nach Kiel – Schleswig-Holsteins erste Kunststraße

 

Vom 06. Juli bis 31. August 2017 illustriert eine Ausstellung im Landeshaus mit einer Serie von Bildplakaten die Entstehung und den Wandel einer der historisch bedeutendsten Infrastruktureinrichtung des Landes.

 

Am 1. Juli 1833 eröffnete Frederik VI, König von Dänemark und Herzog von Schleswig und Holstein in einer feierlichen Zeremonie die neue Chaussee von Altona nach Kiel an der nach ihm benannten Friedrichsbrücke in Bad Bramstedt. Damit begann in Schleswig-Holstein ein neues Kapitel der Verkehrsgeschichte des Landes. Der planmäßige Bau von Chausseen im Lande legte die Grundlage für das beginnende Industriezeitalter. Güter, Personen und Nachrichten konnten so vergleichsweise schnell an ihren Bestimmungsort gelangen.

 

Die Chaussee Altona-Kiel - später Bundesstraße 4 – mit ihren Alleebäumen, Meilensteinen, Granitbogenbrücken, Mauthäusern und vielem mehr, hat seitdem viele Wandlungen erfahren und wurde den Erfordernissen des modernen Automobilverkehrs angepasst. Viele historische Objekte schlummern noch im Verborgenen. Der Schleswig-Holsteinische Heimatbund hat sich zum Ziel gesetzt, die historischen Hinterlassenschaften wieder sichtbar zu machen und zu erhalten, insbesondere auch die historische Allee soweit wie möglich wieder herzustellen.

 

Die Ausstellung kann täglich von 10 bis 18 Uhr besucht werden, der Eintritt ist kostenfrei, bitte einen Personalausweis mitbringen.

 

15. Juni 2017, Bad Bramstedt

Schildereröffnung an der Friedrichsbrücke in Bad Bramstedt

 

Am 15. Juni wurde an der Friedrichsbrücke in Bad Bramstedt eine Informationstafel zur Chaussee von Altona nach Kiel durch Herrn Kautzky (Projektleiter „Chaussee Altona-Kiel“), Herrn Prof. Holger Gerth (Schleswig-Holsteinischer Heimatbund) und Bad Bramstedts Bürgermeister Hans-Jürgen Kütbach feierlich enthüllt.

An gleicher Stelle eröffnete Frederik VI, König von Dänemark und Herzog von Schleswig und Holstein, am 1. Juli 1833 in einer feierlichen Zeremonie die neue Kunststraße, mit der in Schleswig-Holstein ein neues Kapitel der Verkehrsgeschichte des Landes begann.

Ein Netzwerk aus Vertretern von Anliegergemeinden, Landesbehörden, dem Landesnaturschutzbeauftragten, des Schleswig-Holsteinischen Heimatbunds und engagierten Einzelpersonen hat die Chaussee Altona-Kiel als bedeutende Infrastruktureinrichtung des 19. Jahrhunderts erkannt und bemüht sich darum, die Bedeutsamkeit dieser ersten Kunststraße Schleswig-Holsteins und ihrer Allee wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.

Ziel ist es, die historische Allee an der Chaussee zu erhalten oder wieder herzustellen, historische Objekte wie Meilensteine, Brücken, Chausseehäuser zu präsentieren und die Geschichte der Chaussee im Wandel der Zeit bekannt zu machen.

Im Laufe des Monats Juni werden insgesamt 24 Informationstafeln in den Orten Molfsee, Bordesholm, Mühbrook, Großenaspe, Bad Bramstedt, Bilsen, Quickborn und Bönningstedt aufgestellt. Weitere Tafeln folgen gegen Ende dieses Jahres u.a. in Kiel und Hamburg-Schnelsen.

 

19. März 2017, Kiel

Meilenstein Kiel-Waldwiese neu aufgestellt 

 

Der Vollmeilenstein der Chaussee Altona-Kiel am Waldwiesenkreisel in Kiel ist vom Tiefbauamt der Landeshauptstadt Kiel Ende 2016 neu positioniert worden. Der Blick auf den Meilenstein war durch eine Telefonzelle, einen Briefkasten und eine Bank im Umfeld erheblich beeinträchtigt. Auf Anregung des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes SHHB wurde der (schon nicht mehr am ursprünglichen Standort befindliche) Meilenstein von 1832 wenige Meter auf das Rasenstück zwischen Rendsburger Straße und Hamburger Chaussee versetzt und mit einer unauffälligen Steinkante eingefasst.

Der formschöne Meilenstein der ersten 1830-1833 gebauten Kunststraße in Schleswig-Holstein in der Hamburger Chaussee in Kiel ist jetzt für alle Vorbeifahrenden gut sichtbar. Er zeigt das Monogramm des dänischen Königs und Herzogs von Schleswig und Holstein Frederik VI. und die Entfernungen nach Kiel: ¼ Meile und Altona: 12 Meilen an. Alle 12 Vollmeilensteine und 11 von ursprünglich 12 Halbmeilensteinen sind heute noch an der Chaussee zwischen Kiel und Hamburg-Altona vorhanden.

 

3. März 2016, Bordesholm

Poster-Ausstellung Chaussee Altona - Kiel, Erste Kunststraße in Schleswig-Holstein - Verkehrsachse, Denkmal, Biotop

 

Am 3. März 2016 um 17 Uhr eröffnen der stellvertretende Bürgermeister von Bordesholm Herr Ronald Büssow und SHHB-Präsidiums-Mitglied und Landesnaturschutzbeauftragter Prof. Dr. Holger Gerth im Rathaus Bordesholm eine Posterausstellung zur Geschichte der Chaussee. In der Ausstellung werden Bilder, Pläne und Dokumente zur Geschichte der Chaussee gezeigt. Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Rathauses bis zum 29. April zu sehen.

 

20. Januar 2016

29 neue Chausseebäume in Grevenkrug:

 

Die Niederlassung Rendsburg des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr hat im Januar dieses Jahres 29 neue Chausseebäume an der Kiel-Altonaer Chaussee gepflanzt. Damit wurde die in der letzen Jahren vorgenommenen Pflanzung der Baumreihe auf der Westseite der Chaussee eindrucksvoll verlängert. Die Pflanzung ist eine naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahme für Baumaßnahmen die in der Landeshauptstadt Kiel durchgeführt wurde. In Grevenkrug besteht noch Platz für weitere Ausgleichspflanzungen. Um die Allee zu komplettieren und das historische Bild wieder zu erreichen wäre eine beidseitige Baumreihe erforderlich. Aus Gründen der Verkehrssicherheit wäre dies nur möglich, wenn die Bäume durch Schutzplanken gesichert werden.

 

5. Dezember 2015, Neumünster

Pflanzung von Apfelbäumen auf der Alten Obstwiese Neumünster zur Erinnerung an den Evakuierungsmarsch 1945 aus dem KZ Hamburg-Fuhlsbüttel ins "Arbeitserziehungslager Nordmark", Kiel.

 

Kurz vor Ende des 2. Weltkriegs wurde das Konzentrationslager Hamburg-Fuhlsbüttel von der SS und der GESTPO geräumt. Unter unmenschlichen Bedingungen wurden die Häftlinge in einem Evakuierungsmarsch ("Todesmarsch") vom 12.-15.April 1945 über die Chaussee Altona-Kiel nach Kiel verbracht. Mindestens neun Menschen wurden dabei erschossen. In einer besonderen Pflanzaktion direkt an dem historischen Marschweg wurde sechs überlebenden und ihrer Familien gedacht.

 

Eine Dokumentation der Pflanzung gibt es bei der SHHB-Geschäftsstelle in Molfsee als Broschüre (24 S.) gegen Einsendung von 1,45 € in Briefmarken.

 

2. November 2015, Bönningstedt / Hamburg-Schnelsen

SHHB-Präsident Dr. Jörn Biel pflanzt zusammen mit dem schleswig-holsteinischen Umweltminister Dr. Robert Habeck und dem hamburgischen Senator Jens Kerstan in Bönningstedt und Hamburg-Schnelsen vier Kaiserlinden.

 

Die vom SHHB initiierte Pflanzaktion soll auf die historische Straßenverbindung zwischen (Hamburg-)Altona und Kiel hinweisen. Die Linde war der wichtigste Alleebaum des 19. Jahrhunderts an der Chaussee. Die "Kaiserlinde" (Tillia vulgaris "Pallida") ist eine für Straßenbaumpflanzung besonders gut geeignete Sorte.

 

Ziel des SHHB ist es wo immer möglich die historische Allee zwischen Altona und Kiel zu erhalten und durch Nachpflanzungen wieder herzustellen. Damit soll ein "grünes Band" zwischen den beiden Städten wieder erstehen und auf diese bedeutende Infrastruktureinrichtung aus dem 19. Jahrhunderts hingewiesen werden.

 

Die Bäume wurden durch Spenden ermöglicht, die anlässlich der Beerdigung des ehemaligen Staatssekretärs im Innenministerium Schleswig-Holstein, Christian Georg Poetzsch-Heffter im Juni 2013 gesammelt und dem SHHB zur Verfügung gestellt wurden.

 

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